Am 12. Oktober erfüllt sich Stefan Schumacher einen Lebenstraum: Der Profi-Triathlet startet beim Ironman Hawaii. Zuvor steigt er noch schnell für den guten Zweck aufs Fahrrad. Am 3. Oktober beim LILA LOGISTIK Charity Bike Cup.

Stefan Schumacher hat in seiner langen Karriere als Sportler schon so einiges gewonnen. Zum Beispiel das prestigeträchtige Amstel Gold Race, zwei Etappen beim Giro d’Italia und eine WM-Bronzemedaille. Als Radprofi. Oder wie er es ausdrücken würde: in seinem früheren Leben.

Denn vor eineinhalb Jahren sattelte Stefan Schumacher um. Im zarten Alter von 36 Jahren beschloss er, eine zweite Laufbahn zu starten: als Triathlet. Es gibt Menschen, die schüttelten damals nur etwas mitleidig den Kopf. In dem Alter noch mal von vorne anzufangen, erforderte zumindest viel Mut. Und Entschlossenheit.

Doch schon im Dezember vergangenen Jahres ging das Kopfschütteln in ungläubiges Staunen über. Denn damals absolvierte Stefan Schumacher in Argentinien seinen ersten Wettkampf über die Langdistanz. Die Konkurrenz bei den südamerikanischen Meisterschaften: durchaus prominent. Als der Nürtinger nach 7:48:40 Stunden ins Ziel kam, tanzten Sternchen vor seinen Augen, Stefan Schumacher war fix und foxi – aber völlig im Glück. Platz 6, die Qualifikation für den Ironman Hawaii 2019 war auf Anhieb gelungen.

„Unglaublich“, staunt er noch heute selbst, „damit geht für mich ein Lebenstraum in Erfüllung.“

Und zwar am 12. Oktober. Eigentlich wollte Stefan Schumacher, nachdem er zuletzt beim Ironman Wales mit einem 4. Platz und neuem Streckenrekord auf dem Rad überzeugen konnte, zur optimalen Vorbereitung bereits am 30. September nach Hawaii anreisen. Die Strecke studieren, sich an Klima und Zeitumstellung gewöhnen. Ein Plan, den er aber nun spontan über den Haufen geworfen hat. Der Grund: der LILA LOGISTIK Charity Bike Cup am 3. Oktober. „Diese Benefiz-Veranstaltung hat seit der ersten Auflage vor 13 Jahren einen festen Platz in meinem Terminkalender“, erzählt Stefan Schumacher, „es ist mir einfach wichtig, mich für Kinder in Not einzusetzen.“ Und genau deshalb wird er am 3. Oktober aufs Rad und erst am
4. Oktober in den Flieger nach Hawaii steigen.

Dort will er dann vor allem eines: so viele Eindrücke wie nur irgendwie möglich aufsaugen. „Für mich ist es ja die Premiere“, sagt er, „da werde ich im Vorfeld bestimmt keine großen Töne spucke. Wie heißt es immer so schön? Der Weg ist das Ziel.“

Aber sicher ist auch: Wenn sich am Ende die Chance auf eine gute Platzierung bietet, wird Stefan Schumacher sie ergreifen. So wie damals in Argentinien. Als er alle überraschte.